4. Adventswochenende
An meinem vierten Adventswochenende kam einiges anders als gedacht, was im Nachhinein betrachtet aber gar nicht so schlimm war. Weihnachtsgeschenke wurden besorgt, Christbäume gefällt (naja, von uns eigentlich nur einer) und Kekse gebacken.
...Jaja, und gegessen!
Freitag
Am Freitag war es für mich allerhöchste Zeit die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Eigentlich war ich damit ganz schön spät dran, wenn man bedenkt, dass ich im Oktober mit dem Einkaufen begonnen habe. Die meisten Geschenke habe ich im Internet gesucht, gefunden und bestellt und so seit Mitte November eine beachtliche Päckchensammlung im Schrank. Aber ein paar Dinge müssen eben analog besorgt werden und so konnte mich nicht einmal dieser, verdächtig dem Anfang eines Horrorfilm ähnelnder, Abstieg davon abhalten, meine Sammlung endlich zu vervollständigen.
Samstag
Der eigentliche Plan war am Samstag Kekse zu backen, alle Geschenke artgerecht zu verpacken, einer Freundin die Haare zu machen (ja, ich bin diese Freundin, die alle anrufen, wenn sie eine chice Frisur haben wollen) und dann selbst noch zwei Stunden vorm Spiegel zu stehen um danach viel zu übertrieben gestylt zur jährlichen Weihnachtsfeier des Sportvereins von meinem Freund zu gehen. Hört sich doch ganz gut an, oder? Dachte ich auch.
Aber noch während ich den gekühlten Keksteig aus der Frischhaltefolie wickeln wollte, bekam ich einen Anruf und musste spontan arbeiten fahren. Da am Heimweg mein Auto dann nicht ganz so wie ich wollte, hat sich das Ganze dann bis zur Eröffnung des Buffets auf der Weihnachtsfeier hingezogen, die ich nicht mehr erlebt habe.
Sonntag
Der Sonntag war dann dafür wieder ein Sinnbild an Ruhe, Frieden und Weihnachtlichkeit. Wir waren zum Mittagessen bei den Schwiegereltern eingeladen, wo es das beste Gulasch gab, das ich seit langem in mich reinschaufeln durfte. Das Essen wurde natürlich auf dem schönen Geschirr serviert, und wir saßen brav rund um den Adventskranz, auf dem bereits die vierte Kerze brannte.
Und dann kam mein persönliches Highlight. Wir sind alle gemeinsam ausgerückt um einen Weihnachtsbaum zu holen! Und ich meine damit nicht, dass wir uns in's Auto gesetzt haben und zu irgendeinem Christbaum-Verkauf gefahren sind. Nein, wir sind in den Wald und haben einen umgesägt! Keine Sorge, nicht irgendeinen Baum in irgendeinem Wald. Das war alles mit dem Besitzer ausgemacht. Aber ich habe mich trotzdem wie in "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase gefühlt. Na gut, im Gegensatz zu den Griswolds mussten wir nicht kilometerweit durch den Schnee stapfen und waren wenigstens mit einer Säge bewaffnet, weshalb wir den armen Baum nicht gleich entwurzeln mussten. Aber es hatte etwas sehr Uriges an sich.
Am Nachmittag waren wir wieder daheim und ich konnte endlich Kekse backen. Mit einer vollen Keksdose von der Schwiegermama waren wir sicher versorgt, weshalb das Backen gleich viel entspannter ablief. Ich finde sowieso, dass Kekse backen nur dann richtig Spaß macht, wenn man sie nur für sich macht. Sonst muss man sich so bemühen und ärgert sich viel mehr, wenn was schief geht. Und wenn die Hälfte der Kekse nie das Licht des Ofens erblickt, weil man gnadenlos genug Teig genascht hat, um damit eine ganze Sternen-, Schneeflocken-, und Engels-Armee herzustellen zu können, ist das auch nicht so schlimm. Also abgesehen davon, dass einem dann schlecht ist. Aber wir wissen alle, dass es das wert ist und begehen den Fehler gerne wieder.
Jetzt ist die Zeit der Vorfreude ja leider bald vorbei, aber trotzdem wünsche ich euch noch einen schönen restlichen Advent! Ich werde mich jetzt in die letzten Vorbereitungen für die Feiertage stürzen, die hauptsächlich aus Hausarbeit bestehen...
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