Louis

14:32 Anne 0 Comments


Als ich heute aufgestanden bin war es draußen noch dunkel. Es hat geschüttet, was den letzten Schnee in Matsch verwandelt hat, und die Kälte hat dafür gesorgt, dass der Weg vor meiner Haustür einer Eislaufbahn glich. Trotzdem habe ich mir meine Winterjacke über den Pyjama gezogen, die Winterstiefel zugeschnürt und mich todesmutig vor die Türe gewagt.

Warum ich das mache und es sogar genieße? Weil ich einen Hund habe!
Seit einem halben Jahr gehört mehrmaliges Verlassen meiner gemütlichen Wohnung bei Wind und Wetter zu meinem Alltag. Und ich finde es toll!
Aber die Entscheidung, mir einen Hund zuzulegen, habe ich alles andere als leichtfertig gefällt. Um genau zu sein, hat es einige Jahre gedauert, bis ich es endlich gewagt habe.

Ich komme aus einer Katzenfamilie. Nein, das heißt nicht, dass ich von Katzen aufgezogen wurde, sondern dass meine Eltern Katzen hatten, oder eigentlich immer noch haben. Nachdem ich aber ausgezogen bin, war ich tierlos und damit auch irgendwie recht freudlos. Also sollte ein Haustier her und ich fing an zu überlegen, ob ich eine Katze will, oder doch ein Haustier, das mich liebt. (Ja, ich weiß, liebe Katzenbesitzer, eure Katzen lieben euch ganz bestimmt auch. Irgendwie. Eigentlich. Redet es euch nur schön...)
Endgültig fiel die Entscheidung allerdings erst auf einen Hund nachdem mir klar wurde, dass ich den Kater meiner Eltern nur deshalb so toll finde, weil er wie ein Hund ist. Er kommt, wenn man ihn ruft, ist nicht scheu und wie er noch klein war, hat er sogar apportiert! Er ist mit Hunden aufgewachsen und hat sich deshalb selbst wie einer verhalten. 

Ab da habe ich versucht sämtliches Wissen über die Haltung und das Verhalten von Hunden wie ein Schwamm aufzusaugen. Allerdings hat mir das nicht gereicht. Ich wollte den perfekten Zeitpunkt abwarten, um mich ja gut genug um einen Welpen kümmern zu können. Nur kommt so ein perfekter Zeitpunkt eben nie. Irgendwas ist immer. Und nach VIER langen Jahren, habe ich irgendwann gemerkt, dass ich nur Zeit verschwendet habe, in der ich mich ganz locker um einen Hund kümmern hätte können. All die Dinge, von denen ich dachte, dass sie hinderlich wären, waren es eigentlich gar nicht, abgesehen von mir selbst.

Ich glaube, es hat dann nicht einmal mehr eine Woche gedauert und ich habe mir mit meinem Freund den ersten Welpen angesehen. Und das war er dann auch schon, mein LOUIS! (Man spricht es ohne das S am Schluss aus, wie Louis de Funès, nachdem er benannt wurde.)



Bitte, versteht mich nicht falsch, denn ich habe mir definitiv nicht den erstbesten Welpen genommen, der nicht schnell genug vor mir flüchten konnte. Nachdem ich jahrelang überlegt habe, was für ein Hund zu mir passt, hatte ich mir einiges zurechtgelegt und niemand hat weniger geglaubt, als ich, dass der erste Welpe gleich der ist, den ich mit nach Hause nehme. Es hat alles so plötzlich so perfekt gepasst, dass ich selbst ein bisschen überrumpelt und nicht einmal wirklich ausgerüstet war (was sich mit einem Großeinkauf bei Fressnapf ganz schnell ändern ließ).



Louis war ca. 11 Wochen alt, als ich ihn von der Hundenothilfe Wachau geholt habe. Er hatte Würmer und Flöhe, aber darum hat sich die Tierärztin schnell und gut gekümmert. Allerdings kommen mir jetzt noch die Tränen, wenn ich daran denke, wie er mit seinem weißen Welpen-Kugelbauch daliegt und diese schwarzen Punkte in seinem Fell herumflitzen. Er war sehr schüchtern zu Beginn, was sich vor allem darin geäußert hat, dass er ständig unter den Möbeln liegen wollte. Allerdings ist er jeden Tag ein Stückchen mehr unter dem Sofa hervor gekommen. Zuerst nur seine Schwanzspitze, dann schon die Hinterpfoten und irgendwann schließlich der ganze Louis. 



Er war fast stubenrein und hat insgesamt vielleicht fünf mal in die Wohnung gemacht. Ich habe mich von Anfang an bemüht, ihn viel mit anderen Hunden in Kontakt kommen zu lassen, was sehr gut für ihn und mich war. Generell habe ich versucht nichts auszulassen und ihm zu zeigen, dass er sich vor nichts fürchten muss, ohne ihn dabei zu überfordern.
Auch alleine zu bleiben, habe ich von Beginn an mit ihm geübt, was mal besser mal schlechter funktioniert. Mittlerweile kann er eigentlich schon sehr lange alleine bleiben, manchmal versucht er aber doch noch etwas anzuknabbern.



Alles in allem ist mit der Zeit ein großer (naja, nicht so groß, aber er ist eben kein Baby mehr), starker, mutiger und fröhlicher Hund geworden, der es liebt zu kuscheln und zu spielen und mit beidem wird er ausreichend versorgt. Zum Glück wird er nicht schnell unleidlich, wenn es einmal eine Zeit lang weniger zu erleben gibt (was in der Grippe-Zeit von großem Vorteil war), aber man kann mit ihm auch stundenlang unterwegs sein, ohne dass es ihm zu viel wird. 



Louis ist ein "reinrassiger Mischling". Seine Mama habe ich gesehen und sie ist ungefähr so groß, wie er jetzt (er ist jetzt ca. 9 Monate alt) und hat langes, glattes, schwarzes Fell. Welche Rassen wirklich in ihm stecken, weiß ich nicht und die Vermutungen gehen von Dackel, über Vizsla bis hin zu Terrier. 
Er hat ein Zick-Zack-Muster am Schwanz und einen Bart in den sich jeder gleich verliebt. Außerdem hat er rechts und links von seinem Schwanz Fellwirbel, die wie Rücklichter aussehen.



Er bringt viel Freude, Action und Bewegung in mein Leben, was ich noch keinen Tag lang bereut habe. Ich liebe ihn sehr und jeder, der uns zusammen erlebt hat, ist sich sicher, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.










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2016 - Ein guter Anfang

23:26 Anne 0 Comments


Bevor ich hier mit 2016 beginne, möchte ich erst noch mit 2015 abschließen. 

2015 war ein tolles Jahr für mich: 
Ich hatten den besten Geburtstag überhaupt, weil so viele liebe Menschen mit mir gefeiert haben. 
Ich habe meine sportliche Seite ein bisschen entdeckt.
Und 2015 war das Jahr, in dem ich mir nach so langem Warten endlich einen Hund geholt habe und ich habe es seitdem keinen einzigen Moment lang bereut.
Es gibt noch so viel mehr Gründe, warum 2015 das tollste Jahr überhaupt für mich war, und genau deshalb fiel mir das Loslassen nicht wirklich leicht. 
Aber vor Silvester kann man sich eben nicht drücken und so habe ich mich dem Schicksal hingegeben und den 31. Dezember 2015 noch einmal so richtig mit einem langen Spaziergang mit meinem Hund genossen.



Den Jahreswechsel haben mein Freund und ich zu Hause verbracht. Das war in den letzten Jahren immer sehr schön so, und obwohl es nett gewesen wäre, es doch mal krachen zu lassen, haben wir uns, dem Hund zuliebe, dagegen entschieden. Der hat sich von dem ganzen Trubel allerdings nicht wirklich beeindrucken lassen und jedes Feuerwerk, jeden Knallkörper und jedes: "Yeeeeaaaahhhh!!!! Sülvestaaaa!!!" von Draußen großzügig ignoriert. Im Endeffekt hat er Silvester sogar komplett verschlafen und hat nicht einmal mit einem Ohr gezuckt. 

Und dann war es da. 2016. Und was soll man mit so einem neuen Jahr anfangen, wenn man sich weigert Neujahrsvorsätze zu fassen, um sie nach wenigen Tagen links liegen zu lassen? Erst einmal schlafen und sich am 01. Jänner vom Schnee überraschen lassen! 



Ja, da haben wir nicht schlecht geschaut, als wir im neuen Jahr von einem Winterwunderland begrüßt wurden. Obwohl eigentlich damit zu rechnen war, dass pünktlich nach Weihnachten doch noch der Winter kommt. 
Aber so schnell wie der Schnee da war, war er auch schon wieder weg und deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass wir gleich in der Früh eine Weile durch die weiße Pracht gestapft sind. 

Natürlich waren auch wir beim obligatorischen Neujahrsspaziergang dabei und haben dabei den ersten Sonnenuntergang des Jahres genossen. 




Und dann war dieser erste Tag auch schon wieder vorbei. Eigentlich nichts Besonderes. Er verging genau so schnell, wie alle anderen Tage und trotzdem war er anders. 
Nicht nur wegen dem Schnee, oder weil die Geschäfte geschlossen hatten, und auch nicht, weil so viele Menschen spazieren gegangen sind, die sonst kaum einen Fuß vor die Türe setzen. Ich glaube, dass es egal ist, ob man Silvester feiert, oder nicht (heuer wollte ich mich selbst dem Ganzen ja am liebsten entziehen), aber man kann diesem Gefühl von einem neuen Anfang einfach nicht entgehen. Und das ist auch gut so!



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