Mein erstes Jahr mit Hund - Ein Resümee

12:52 Anne 0 Comments


Mein erstes Jahr mit Hund ist vorbei. Irgendwie ist es schnell vergangen, obwohl ich selten jeden Tag so intensiv ausgenutzt und wahrgenommen habe, wie im letzten Jahr.
Tja, und nach so einem Jahr ist es wohl an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Was habe ich richtig, was habe ich falsch gemacht? Was würde ich genau so nochmal machen und was nicht?


Dann fangen wir mal an! Gleich am allerersten Tag mit Hund, im allerersten Moment zusammen, als wir im Auto saßen, habe ich eine Fehler gemacht, den ich schwer bereue und über den ich mich wahrscheinlich noch ewig ärgern werde! Ich habe ein Foto von diesem süßen, knuffigen, allerliebsten Welpen auf meinem Schoß gemacht und dann... Dann habe ich es gelöscht, weil ich mich nicht hübsch darauf fand!!! Was ist nur los mit mir?!?! Ich würde so einiges dafür tun, wenn ich ein Foto von dem Moment hätte, als wir Louis mit nach Hause genommen haben!
Aber andererseits war es mir in dem Moment einfach nicht wichtig genug. Ich war so voller Freude und Vorfreude auf alles, was vor uns lag, dass es mir egal war, ob ich jetzt ein Foto habe, oder nicht. Und so erging es mir im Laufe des letzten Jahres oft. Nicht, dass ich viele schöne Fotos gelöscht hätte, aber ich habe viele, sehr viel, sehr sehr viele Fotos gar nicht gemacht, weil mir in dem Moment der Moment wichtiger war. Und das ist wahrscheinlich auch gar nicht so schlecht.
Aber jedem, der sich einen Welpen nimmt, kann ich nur empfehlen so viele Fotos wie möglich zu machen, auf denen man auch sieht, wie klein dieser Wuzi ist, der so viel Freude in euer Leben bringt. Am besten, ihr beauftragt von Anfang an irgendjemanden, der permanent Fotos von euch und dem Hund macht. Das wäre wohl die beste Lösung!

Noch so ein kleiner Fehler, den ich gleich zu Beginn gemacht habe: Ich bin nicht sofort zum Tierarzt mit ihm gefahren. Wer sich keinen Rassehund mit 17 Generationen Stammbaum holt, der möge doch bitte zu allererst den Tierarzt ansteuern! Und wer der euch nur erzählt, dass alles bestens ist, dann weiß man es wenigstens. Ich habe schon einen ziemlich ausführlichen Post darüber verfasst, wie ich zu Louis gekommen bin und was für Startschwierigkeiten wir hatten. Hier könnt ihr auch lesen, warum man dringend gleich als erstes den Tierarzt aufsuchen sollte (ich sage nur: Würmer und Flöhe).

Louis und ich sind seit ca. einem halben Jahr bei einer Hundetrainerin und ich könnte nicht begeisterter sein. Manchmal wünschte ich, wir wären schon früher zu ihr gegangen, aber wir waren zum Glück gar nicht so spät dran und hatten vorher alles ganz gut im Griff. Er hörte auf seinen Namen, kam wenn man ihn gerufen hat und "Sitz" und "Platz" waren auch kein Problem. Aber irgendwann waren andere Dinge interessanter, als das Leckerli, das man bekommt, wenn man gerufen wird. Wir haben schnell erkannt, dass sich ein Problem anbahnen könnte und haben zum Glück eine wirklich tolle Hundetrainerin gefunden.
Achja, und wer seinen Hund einmal die Woche bei einem sogenannten Trainer abgibt, einkaufen fährt, ihn wieder holt und sich wundert, dass der Hund zwar ein paar Tricks drauf hat, aber eigentlich nicht wirklich erzogen ist, soll sich schämen! Ja, es gibt solche Leute! Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde, die Trainer, die es anbieten, oder die Leute, die es in Anspruch nehmen. So oder so verliert das Tier dabei! Ich bin wirklich kein Profi, was Hundeerziehung betrifft, aber heutzutage weiß wirklich jeder, dass in einer guten Hundeschule der Mensch am meisten lernt und man nur so langfristige Erfolge erzielt!
So, das musste mal raus!

Kommen wir zu den lieben Mitmenschen. Oh ja, wenn man einen Hund bekommt, zeigt sich das wahre Gesicht von Freunden und Verwandten! Na gut, das ist jetzt vielleicht ein bisschen zu drastisch. Aber man merkt schon, wem man wichtig genug ist, um Rücksicht zu nehmen und wem nicht. Irgendwann ist nur mehr wichtig, ob Hunde erlaubt sind, wo man hinwill, und entscheidet dann, ob man den Hund zu Hause lässt, oder mitnimmt. Aber zu Beginn, vor allem bei einem Welpen, ist das ein bisschen komplizierter. Kann ich ihn mitnehmen? Wie lange kann er schon alleine bleiben? Wenn er alleine bleibt, muss ich aber vorher lange genug mit ihm spielen und ihn beschäftigen! Im Kaffeehaus kann man nicht entspannt tratschen, weil nicht jeder Hund einfach gleich entspannt unterm Tisch liegt, ohne dass man ihn bemerkt. Sind da auch andere Hunde? Wie viele andere Hunde werden da sein? Gibt es eine Möglichkeit für den Hund sich zu erleichtern, wenn er muss?
Tja, ihr merkt schon, da gibt es so einiges zu bedenken und zu klären. Manchen ist das zu anstrengend und ich habe mir sagen lassen, je mehr Hunde man hat, um so kleiner wird der Freundeskreis. Das glaube ich sofort! Aber ich habe zum Glück sehr tolle Freunde und Verwandte, die nicht nur Rücksicht genommen haben, sondern sich auch (fast) anstandslos in's Hundetraining integrieren lesen. Manche mehr, manche weniger, aber das ist in Ordnung.

Was sich auch noch geändert hat, seit ich einen Hund habe, ist mein Verhältnis zu Katzen. Früher hätte ich mich nie festlegen können, ob ich grundsätzlich ein Hunde- oder ein Katzenmensch bin. Ich wollte zwar für mich persönlich lieber einen Hund haben, aber ich mochte Katzen genau so gerne. Das hat sich dann schnell geändert. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass Louis zwar schon die eine oder andere Katze auf einen Baum gejagt hat (ja, das machen Hunde wirklich), aber er hat noch nie einer was getan. Und wenn sie nicht vor ihm weglaufen, dann bleibt er einen Meter vor ihnen stehen und fordert sie zum Spielen auf. Bis jetzt hat noch keine Katze mitgemacht, deshalb gibt er dann irgendwann auf und trottet enttäuscht zu mir zurück. 
Also mein Hund kann ganz gut mit Katzen, nur sie mit ihm anscheinend nicht. Und ich selber? Tja, ich tue mir ein bisschen schwer. Jetzt wo ich einen Hund habe, bin ich es gewöhnt, mit einem Tier auf irgendeine Art interagieren zu können. Aber Katzen. Die ignorieren einen einfach. Das höchste der Gefühle ist, wenn sie sich gestört fühlen und deshalb weglaufen. Ich hatte schon echte Probleme mit den Miezen, durfte dann aber ein paar ganz nette Exemplare kennenlernen und konnte mich wieder ein bisschen mit ihnen anfreunden. 
Mittlerweile kann ich von mir behaupten, ein eindeutiger Hundemensch zu sein, aber wenn ich höre, dass Freunde von mir eine Katzen haben, dann kündige ich ihnen nicht gleich die Freundschaft. ;)

So. Und jetzt kommt das große Resümee: Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die ich anders machen würde, aber würde ich mir den Louis wieder gleich nach dem ersten Sehen mit Heim nehmen? JAAAA!!! Natürlich! Darüber brauche ich nicht einmal nachdenken! Dass ich einen Hund habe, vor allem diesen speziellen einen Hund, habe ich in dem ganzen letzten Jahr keine einzige Sekunde lang bereut! Er bringt so viel Freude in mein Leben und hat dafür gesorgt, dass ich manchen wichtigen Menschen näher komme, weil ich einfach mehr Zeit mit ihnen verbringe. Er zeigt mir schonungslos meine Fehler auf, ohne es zu merken und begleitet mich jeden Tag, wohin ich auch gehe. Ich würde ihn für nichts in der Welt hergeben!!!


Ach ja, zum Einjährigen gab's natürlich einen schönen Knochen für Louis. Ich glaube, er hat sich gefreut! :)


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