Content vs. Kreativität

13:22 Anne 0 Comments


Der Begriff "Content" hat sich für mich im Laufe der letzten Monate zu einem wahren Monster entwickelt. Es schläft unter meinem Bett, folgt mir auf Schritt und tritt und lauert mir in den unbekümmertsten Momenten auf. Warum? Wegen diesem Blog.

Dieser Blog sollte für mich von Anfang an ein kreatives Ventil und nichts anderes sein. Mir gefiel das Gestalten, das Schreiben und das Fotos machen. Aber noch lange bevor ich meinen Blog erstellt habe, gab es viele andere Blogs, die mich inspirierten. Bei manchen scrollte ich nur durch die Fotos, bei anderen sog ich jedes einzelne Wort auf. Und weil, naja weil, hmmm... was die können, kann ich doch auch!

Also habe ich Tage, wenn nicht sogar Wochen, damit verbracht mir einen Namen zu überlegen und schließlich diesen Blog erstellt. Und es hat mir großen Spaß gemacht! Alles zu gestalten. Wo soll was stehen und wie soll es aussehen? Ich konnte mich stundenlang damit beschäftigen! Und auch das Schreiben selbst war toll! Immer, wenn ein Post fertig war, war ich so zufrieden und glücklich und habe nur noch auf Feedback gewartet, das zum Glück immer positiv ausfiel. So ist das anscheinend, wenn einen noch kaum wer kennt und liest. Da gibt's keine Neider.

Aber schon zu Beginn war es nicht ganz so leicht für mich und es gab ein paar Dinge, die mich störten. 
Zum Beispiel das Gestalten. Ich bin mit meinen Vorstellungen leider recht schnell an die Grenzen des für mich Möglichen gestoßen. Schon die Erstellung eines Drop-Down-Menüs schien extrem aufwendig und mühsam, und ich war mir nicht mehr sicher, ob Blogger die richtige Entscheidung für mich war. Naja, aber dafür gibt es ja Wordpress. Nur leider fällt mir diese ganze Wordpress-Sache nicht so leicht. Ich kapiere das mit dem Host und dem Server einfach nicht und hätte gern jemanden der mir hilft, aber irgendwie findet sich niemand.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Publikum. Wie gesagt, war ich immer ganz gespannt auf Feedback. Aber das war schwerer zu bekommen, als gedacht. Auch wenn ich mehr Leser hatte, als Anfangs erhofft, interessierte sich mein unmittelbares Umfeld nicht so wirklich für den Blog. Keine Zeit, gar nicht online gewesen, noch gar nicht gesehen. Meine Freunde hatten anscheinend wichtigeres zu tun und meine Familie hätte nicht uninteressierter sein können. Tja, und wenn man etwas gefunden hat, das einem Spaß macht, dann wünscht man sich schon irgendwie, dass alle mit wehenden Fahnen hinter einem stehen und einem zujubeln.

In der ganzen Zeit schwebte auch noch mein fehlender "Content" wie ein Damoklesschwert über mir. Ich bin eben kein Beauty oder Fashion Blogger. Ich habe am liebsten ein paar Dinge, die für mich funktionieren und gehe nicht gern shoppen. Außerdem finde ich es verschwenderisch, mehr als eine Wimperntusche, Gesichtscreme etc. zu besitzen. Für einen Fitnessblog bin ich weder sportlich noch schlank genug und für einen Lifestyleblog kommt mir mein Leben nicht stylisch genug vor. Und wenn man sich beim Bloggen in keine der schön dekorierten und aufgeräumten Schubladen setzen kann, dann wird es auch schwer mit dem Content. Denn der soll ja in sich schlüssig sein, sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge ziehen und klar erkennbar sein.

Es ist nicht so, als würden mir Ideen fehlen. Es gibt viele Dinge, die mich beschäftigen und über die ich gerne schreibe. Aber welches Etikett kann ich draufpacken? Ich schreibe gerne und viel über meinen Hund, aber darauf will ich mich nicht beschränken. Ich koche und backe gerne, aber das hier wird sicher kein Foodblog. Und was ist mit all den anderen Sachen in meinem Leben? Wo finden die noch Platz?

Und auf der Suche nach den Antworten auf diese und noch mehr Fragen gab es in mir den ständigen Kampf zwischen meiner Kreativität und dem Content, den ich liefern soll, wenn ich mit dem Blog erfolgreich sein will. Und das will ich! Nicht weil ich es mir so lässig und entspannt vorstelle. Oh, ich muss ständig Fotos bearbeiten und mir Beiträge überlegen und sie schreiben, aber dabei kann ich ganz lässig und cool zu Hause sein und bekomme Goodies zugeschickt! Und diese Giveaways sind immer so fun, aber auch so supianstrengend! Nein, das meine ich alles nicht! Ich will deshalb erfolgreich damit sein, weil ich es gerne mache und dabei was rausschauen soll. Wenn ich gerne stricke, dann will ich ja auch nicht jahrelang den gleichen Schal stricken, den keiner tragen will. Ich weiß jetzt nicht genau, was die Erfolgsparameter für's Stricken sind, aber ich denke, es kommt rüber, was ich meine.

Ich blogge gerne, aber dieser ständige Zwang in eine Schublade passen zu müssen, wenn ein deckenhoher Apothekerschrank zu klein für mich ist, erstickt meine Kreativität irgendwie. 

Aber vielleicht geht es genau darum. Im echten Leben machen wir doch auch nichts anderes, als zu versuchen, die ganzen Rollen, die wir spielen, die ganzen Eigenschaften, die uns ausmachen, irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Deshalb hat mir der Titel "Anne Impression" auch so gut gefallen. Er ist so allgemein gültig, hat aber eine persönliche Note durch meinen Namen. 
Vielleicht bin ich keine Beauty-, Fashion-, Lifestyle-, Food-, Hunde-, Eltern-, oder Welcheschubladeauchimmer-Bloggerin. Aber ich kann trotzdem Beiträge zu all diesen Themen haben! Setzt ihr euch nur in eure Schubladen, ich dekoriere inzwischen den ganzen Schrank um! Moment mal, das wäre dann wieder DIY, oder? Ach egal!

Wahrscheinlich gibt es hier ständig Änderungen, vor allem im Menü, aber wer isst schon gerne immer das selbe, und wahrscheinlich gibt es noch viele Posts zu ganz bestimmten Schubladen-Themen. Aber festlegen werde ich mich nur in einem: Ich schreibe einfach über alles, worüber ich Lust und Laune habe! Das wird mal mehr, mal weniger sein, aber der blöde Content kann mich jetzt mal! :)


Beenden wir das Ganze am besten mit einem Foto, das ihr so wahrscheinlich auch auf keinem anderen Blog sehen werdet! :)


Und an alle, die mich lesen und denen gefällt, was ich schreibe: Danke! Ich hoffe, ihr versteht mich, oder fühlt euch vielleicht sogar selbst ein bisschen besser verstanden! 



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